Sehr geehrter Herr Krause,

das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat hat am 29. Juli 2021 den Startschuss für den Projektaufruf 2022 gegeben. Städte und Gemeinden sind aufgerufen, bis zum 14. Dezember 2021 geplante Städtebauprojekte mit überdurchschnittlichem Investitionsvolumen beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) einzureichen. Auf der Seite des BBSR heißt es:

Nationale Projekte des Städtebaus sind Projekte, mit denen in der Regel Aufgaben und Probleme von erheblicher finanzieller Dimension oder besonderer städtebaulicher Bedeutung und Wahrnehmung gelöst werden. Mit einem überdurchschnittlich hohen Fördervolumen soll eine schnellere und ggf. breitere Intervention und Problembearbeitung möglich sein.

Die Fördersumme für 24 Projekte in 2021 betrug 75 Millionen Euro. Im Bundesprogramm heißt es außerdem:

Die Vielfalt der Projekte spiegelt die Bandbreite aktueller städtebaulicher Herausforderungen wider, die von der Revitalisierung national bedeutender Einzeldenkmäler über die qualitätsvolle Entwicklung ganzer Quartiere bis zur Umsetzung städtebaulicher Experimente zur Lösung von Zukunftsaufgaben reicht.

Die Bedeutung der Traditionsfirma Zanders für die Geschichte Bergisch Gladbachs macht die Entstehung eines funktional gemischten neuen Stadtquartiers auf dem ehemaligen Zanders-Gelände zu einem Projekt von besonderer städtebaulicher Bedeutung. Auch die Tatsache, dass einzelne Bereiche des Industriegeländes vom Denkmalschutz betroffen sind, passt in die Ausschreibung besagten Förderprogrammes.

Vor diesem Hintergrund hätte ich ein paar Fragen. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir diese schriftlich beantworten könnten:

  1. Bewirbt sich die Stadt Bergisch Gladbach im Sinne der Vollkonversion des Zanders-Geländes um Bundesmittel des Programmes Nationale Projekte des Städtebaus?
  2. Falls ja: Wie hoch schätzt die Verwaltung das potenzielle Fördervolumen für das Zanders-Gelände aus Bundesmitteln ein?
  3. Falls nein: Sieht die Verwaltung bzw. das Projekt Zanders-Innenstadt vor, in Zusammenarbeit mit den Fraktionen ein Konzept für die zeitnahe Akquirierung von Bundesmitteln zu erarbeiten?

Mit freundlichen Grüßen

Carlo Clemens
Fraktionsgeschäftsführer