Die AfD-Fraktion im Rat der Stadt Bergisch Gladbach mahnt zu einer pragmatischen Verkehrspolitik zum Wohle aller Verkehrsteilnehmer. Anlässlich des morgen anstehenden Ausschusses für strategische Stadtentwicklung und Mobilität (ASM) erklärt der verkehrspolitische Sprecher Frank Cremer:

Eine Politik, die sich der rationalen Faktenlage entzieht, handelt nicht zum Wohle der Bürger. Nach diesem Leitgedanken wird die AfD-Fraktion jede Abstimmung einzelfallbezogen abwägen. Wir befürworten Verbesserungen für den nicht-motorisierten Verkehr an Orten, wo es Sinn macht. Wir widersprechen allerdings dort, wo sich grüne Ideologie mit der Brechstange gegen Maß und Vernunft durchsetzen soll.

 

Dies betrifft nicht nur die jüngst beschlossene Umwidmung der Laurentiusstraße in eine exklusive Fahrradstraße, obwohl Radverkehr dort kaum stattfindet, wie Verkehrszählungen bestätigen. Das betrifft auch die Situation an der Buddestraße in Bensberg. Eine dreimonatige Testphase, in der die Fahrbahnbreite für Pkw deutlich eingeschränkt und der Radfahrstreifen entsprechend verbreitert wurde, hat klar ergeben, dass diese Maßnahme nicht zu einer vermehrten Nutzung der Route durch Radfahrer führt. Der Radverkehr hat in diesem Zeitraum sogar um ein Viertel abgenommen. Die temporären Maßnahmen führten zudem, wie befürchtet, zu erhöhten Rückstaus an den Knotenpunkten Kölner Straße und Saaler Straße und dazu, dass Pkw-Fahrer vermehrt Ausweichrouten nutzten – sehr zum Verdruss von Anwohnern in reinen Wohngegenden. Die AfD wird deshalb gegen den Beschlussvorschlag der Verwaltung stimmen, trotz gescheiterter Testphase an der Verengung der Pkw-Fahrbahnspur dauerhaft festzuhalten.      

Wohlwollend betrachtet die AfD-Fraktion hingegen die Beschlussvorlage zur Verkehrsuntersuchung in Schildgen.

Die Aufenthaltsqualität der Altenberger-Dom-Straße leidet unter der enormen motorisierten Verkehrsbelastung. Im Gegensatz zu Laurentius- und Buddestraße, die beide große Steigungen aufweisen, sind hier die Voraussetzungen für vermehrten Radverkehr grundsätzlich gegeben. Die von der Verwaltung vorgesehene Variante der Mittenflexibilität für den Ortskern hat ihren Reiz. Breitere Gehwege schaffen attraktivere Bedingungen für die Gastronomie, breitere Radwege lassen Bürger vermehrt freiwillig aufs Rad umsteigen. Ein de facto dritter Fahrstreifen würde den Verkehrsfluss verbessern, etwa bei temporär stehendem ÖPNV- und Lieferwagenverkehr. Der Verlust von circa 22 Längsparkplätzen macht den Händlern zurecht Sorgen. Hier müssen in der nächsten Planungsphase Anwohner und Gewerbetreibende aktiv eingebunden werden, insbesondere in Bezug auf eine effiziente Parkraumbewirtschaftung. Die Idee einer zusätzlichen Parkpalette auf dem städtischen Parkplatz ‚Am Schild‘ muss geprüft werden,

so Cremer.

(Pressemitteilung als PDF)