Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

die AfD-Fraktion bittet, zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport am 1. Dezember 2021 folgenden Antrag auf die Tagesordnung zu setzen:

  1. Die Stadt prüft die stadtweite Errichtung zusätzlicher öffentlicher Freiluft-Fitnessparks (z.B. Calisthenics-Stationen) und/oder Trimm-dich-Pfade in Parks und auf öffentlichen Plätzen nach Vorbild des Freiluft-Fitnessparks an der Saaler Mühle in Bensberg. Die Zielmarke soll lauten: mindestens eine Freiluft-Anlage in allen sechs statistischen Bezirken und eine flächendeckend gleichmäßige Verteilung entsprechend der Einwohnerdichte.
  2. Die Stadt prüft, inwiefern hierfür Fördermittel des Bundes oder des Landes Nordrhein-Westfalen (z.B. Förderprogramm „Sportplatz Kommune – Kinder- und Jugendsport fördern in NRW!“) abgerufen werden können.

Begründung: 800.000 Mitglieder haben Deutschlands Sportvereine im ersten Jahr Corona-Lockdown verloren.[1] Die Einschränkung des öffentlichen Lebens durch die Lockdown-Politik ruft neben psychischen zunehmend auch körperliche Schäden hervor. Laut Sonderanalyse der DAK wurden 2020 in den Krankenhäusern 60 Prozent mehr Kinder und Jugendliche aufgrund einer Adipositas behandelt als im Vorjahr, was einen Rekordanstieg bedeutet.[2] Rund 40 Prozent der Erwachsenen gaben im Rahmen einer Studie des Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin (EKFZ) an der Technischen Universität München (TUM) an, dass sie seit Beginn der Pandemie deutlich zugenommen haben – im Schnitt 5,6 Kilo.[3] Hauptgründe seien laut Experten der Bewegungsmangel durch lange geschlossene Fitnessstudios und Sportvereine sowie mehr und schlechtere Ernährung. Obwohl alle Altersgruppen betroffen sind, muss die Gefahr für Kinder und Jugendliche besonders in den Fokus rücken. „Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben deutlich negative Effekte auf die Kinder- und Jugendgesundheit“, erklärt Thomas Fischbach, Präsident des Verbandes der Kinder- und Jugendärzte.[4]

Gerade vor dem Hintergrund des steigenden Impfdrucks gegenüber Personen, die sich aus privaten und zu respektierenden Gründen nicht einer sogenannten Corona-Impfung unterziehen möchten, strebt die AfD-Fraktion die gleichmäßige Errichtung öffentlich zugänglicher Sportanlagen im ganzen Stadtgebiet an, um sportliche Aktivitäten dauerhaft auch für jene zugänglich zu machen, denen ein regelmäßiger Zugang z.B. zu Fitnessstudios durch kostenpflichtige Corona-Tests oder gar diskriminierende 2G-Regelungen verwehrt bleibt.

Auch wenn in Zukunft eine Normalisierung durch Rücknahme von Einschränkungen eingetreten sein wird, liegt die Förderung des Freiluftsports im langfristigen gesundheitspolitischen Interesse der Stadtgesellschaft, gerade mit Blick auf die Jugend.  Eine solche Grundhaltung entspricht auch dem erklärten Zweck des Stadtsportverbandes Bergisch Gladbach e.V., wonach gemäß § 2 Abs. 1 seiner Satzung „allen Einwohnern der Stadt Bergisch Gladbach die Möglichkeit gegeben wird, unter zeitgemäßen Bedingungen Sport zu treiben.“[5]

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Hermann Conen                                                              i.A. Carlo Clemens
Sachkundiger Bürger                                                             Fraktionsgeschäftsführer

[1] Vgl. https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/sportvereine-verlieren-durch-corona-800-000-mitglieder-fett-faul-fernsehcouch-100.html.

[2] Vgl. https://www.dak.de/dak/bundesthemen/corona-alarmierende-folgen-fuer-kinder-und-jugendliche-2480802.html#/.

[3] Vgl. https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/ernaehrung/warum-die-corona-krise-dick-macht-753659.html.

[4] Vgl. https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/folgen-corona-fuer-kinder-jugendliche-100.html.

[5] https://www.stadtsportverband-gl.de/assets/files/SSV-Satzung.pdf.

(Antrag als PDF)